Sonntag, 19. April 2015

Seborrhoischem Ekzem - oder unheilige Allianz - wenn Haar und Kopfhaut sich nicht viel zu sagen haben...

In diesem Beitrag gehts um "empfindliche Kopfhaut" und jeder Mensch der in diesem Moment nicht nachvollziehen kann, was gemeint ist, kann sich glücklich schätzen!!! 
Wir "Ekzemgeplagten" müssen immer darauf achten, womit wir uns die Haare waschen und ich für meinen Teil - obwohl seit einiger Zeit Ruhe herrscht an der Kopfhautfront - hab trotzdem noch regelmäßig unter der Dusche den Gedanken im Kopf: "Ma bitte mach, dass nach dem Haare waschen alles in Ordnung ist und nix zum jucken anfängt...!"


Beim ersten Ausbruch dieses Übels und der darauf folgenden Verzweiflung, da mir nix zu helfen vermochte, ging es damals ab zum Hautarzt. Die Diagnose fiel mittels eines sehr, wirklich sehr kurzen (Augen-)Blicks auf die Kopfhaut und während das Rezept geschrieben wurde, erwähnte "Dr. Schnell" noch eine Kurzhaarfrisur und da war es um meine Sympathie für diesen Doktor dann vollends geschehen. Auch eine weitere Er- bzw. Aufklärung bezüglich dieser Krankheit wurde vermutlich aus zeitlichen Gründen (Praxis schließt schließlich um 12.00 Uhr) gänzlich weggelassen und so wusste ich auf dem Weg zur Apotheke irgendwie gleich viel als vorher...! Gott sei Dank gibts Internet und wenn ihr auch keinen kompetenten Ansprechpartner bzw. Beistand habt, dann können euch vielleicht diese Seiten weiterhelfen:


Da ich selbst zur Genüge experimentierte und ich wirklich sehr verzweifelt war, würde ich gerne mit euch teilen, was bei mir half bzw. nicht half, was der/die Auslöser waren und euch Mut machen weiter zu suchen, bis ihr für euch das Richtige findet. Und vielleicht kommt die Eine oder der Andere durch diesen Post ja eher ans Ziel...! Alles was ich hier schreibe, basiert nur auf meinen eigenen Erfahrungen, aber ich hoffe, dass vielleicht etwas hilfreiches für jemanden dabei ist...

Das erste Mal richtig zu kämpfen mit dieser Krankheit hatte ich vor ca. 5 Jahren nach der Umstellung auf naturkosmetische Produkte jeder Marke. Schuppige Kopfhaut hatte ich zwar schon vorher, als ich lange Zeit Silikonbomben benutzte, aber das eigentliche Ekzem erwischte mich erst danach. Leider gibts bis heute keine plausible Erklärung für diese "Unverträglichkeit". Zumindest dauerte es damals ewig, um das alles wieder in den Griff zu kriegen.
Das zweite Mal verzweifelte ich beinah letzten Herbst daran. Ich bin der festen Überzeugung, dass es dieses Mal hormonelle Ursachen hatte. Auch statistisch gesehen, leiden Frauen in der Menopause viel öfter daran und ich wechselte im Sommer erst die Pille und setzte sie im September schließ- und endlich ganz ab und in dieser Zeit litt ich wirklich ordentlich. Also wenn Eine von euch auch gerade eine hormonelle Veränderung durchmacht und plötzlich mit irgendwelchen Ekzemen oder einer verrückt spielenden Talgproduktion zu kämpfen hat, würde ich mal in diese Richtung recherchieren...! Sollte es hormonelle Gründe haben, dann durchhalten!!! Das Gröbste sollte nach ca. 3 Monaten überstanden sein - solange braucht der Hormonspiegel um sich wieder einzupendeln. Frauenmantel, Mönchspfeffer und Schafgarbe kann(!!!) hier hilfreich unterstützen...

Symptomatik

Bei mir äußerte sich das Ganze mit riesigen Schuppen, vor allem rund um den Haaransatz im Stirn- und Nackenbereich und hinter den Ohren, welche an Babyschorf erinnerten. Bei mir war "nur" die Kopfhaut befallen und dort hatte ich überall verteilt schuppige Nester und richtige Verkrustungen. Es kam beide Male ohne Vorwarnung und ging bei mir immer mit einem ordentlichen Juckreiz und Haarausfall einher. Zusätzlich ist das ganze ja auch ein optisches Problem, dass man nicht so einfach verstecken kann und leider war es bei mir nach dem Haare waschen immer noch schlimmer als vorher. Aber im Endeffekt wirkt es auf andere eher als ungepflegt und die wissen ja auch nicht, wie es ist, wenn man überhaupt nichts mehr verträgt!!!

Absolute Flops:

* sämtliche Anti-Schuppen-Shampoos egal ob aus Drogerie oder Apotheke
* Tinkturen vom Hautarzt
* jegliche Babyshampoos
* Dadosens (einmal und nie wieder - jucken und Schuppen hoch zehn)
* Linola
* Totes-Meer-Shampoo
* "normale" Shampoos und
* Naturkosmetik konnte ich zu jener Zeit überhaupt nicht verwenden!
* Sämtliche Chemiekeulen via Rezept (außer dem Nizoral) halfen gar nicht bzw. machten die Haare kaputt und stohig!!!

Kleine Glücksmomente

Bei beiden Schüben fand ich zwischendurch Produkte die mir eine zeitlang etwas Linderung verschafften und die Symptome vorübergehend abklingen ließen. Wie gesagt: eine zeitlang. Gemein an dieser Krankheit ist, dass wenn man glaubt, das Richtige gefunden zu haben, es plötzlich passiert, dass sich alles wieder ins Gegenteil verkehrt... Kleine Erfolge erzielte ich mit:

* Sebamed Shampoo 5% Urea
* Eubos Shampoo 5% Urea
* Balea sensitiv Shampoo ph-hautneutral
* Nizoral Shampoo
* Fungoral Creme
* CO-Wäsche (Curly-Girl-Methode) mit
Belea Spülung Mango-Aloe Vera mit laaanger Einwirkzeit!!!

Fette Gehilfen

* Sesamöl
* Kokosöl oder
*Aloe-Vera Öl...
...in die noch feuchte Kopfhaut einmassieren!!!

Helfende Kräuterlein

* Ringelblumen (heilend)
* Salbei (befreit von Schuppen)
* Lavendel (antiseptisch)
* Weidenrinde (enthält Salicylsäure)
* Kamille (abheilend)
*Zinnkraut (antibakteriell, entzündungshemmend)
ebenfalls wie * Thymian

Aus dieser Mischung mache ich mir (auch heute noch) einen starken Kräuteraufguß den ich ziehen lasse, bis er kalt ist, gebe einen Schuß Apfelessig dazu und verwende es als letzte Spülung, die ich aber auch nicht mehr auswasche, sondern im Haar drinnen lasse. Schenkt der Natur ein bisschen Aufmerksamkeit und sucht die Kräuterhexe in euch..

Mein Weg aus der Hölle -

...oder Seifenoper für die Dramaqueen

Seit Anfang Dezember 2014 wasche ich nun meine Haare mit Seife. Und seit dem, man glaubt es kaum, bin ich "fast" symptomfrei. Ich hörte über das LHN schon vor Jahren von Mädels die das wohl schon dauerhaft praktizierten, aber ich dachte, dass das für mich wohl eher nicht in Frage käme. Wenn ich an Seife dachte, kam mir immer dieses "komisch, quitschige" Hautgefühl in den Sinn und ich war der Meinung, das kann bei meinem Haar gar nicht funktionieren! Dass ich mit den Fingern "kleben" oder "hängen" bleiben würde und mir dann sämtliche "Federn" ausreißen könnte...
Aber wie schon erwähnt, der Verzweiflung wirklich nahe und durch Recherchen immer wieder darüber stolpernd, versuchte ich es schließlich und bestellte meine erste Haarseife:
Und es scheint, als hätte ich des Problems Lösung gefunden. Zwar ist es anfangs wirklich ein eigenartiges Gefühl, das Waschen mit Seife, doch wider erwarten, reiß ich mir KEINE Haare damit aus. Eher gegenteiliges ist der Fall: seit meiner ersten seifigen Haarwäsche verliere ich so gut wie keine Haare mehr! Die Kopfhaut ist okay, bis auf ein paar wirklich vereinzelte Schüppchen und das Jucken ist auch weitestgehend Geschichte. Ich bin wirklich happy mit dieser Lösung, da es auch meinen restlichen Haaren gut bekommt. Manchmal benutze ich gar keine Kur oder Spülung und sie sind trotzdem schön...
Wenn mir das jemand vor einem Jahr erzählt hätte, hätte ich gesagt: " Ach, du host jo an Klopfer!!!"
Auch für den restlichen Körper benutze ich nur mehr Naturseife und meiner Haut gehts einwandfrei. Keine trockenen oder schuppigen Stellen mehr! Zwar hab ich immer noch Befürchtungen, dass mich wieder mal ein Schub einholen könnte, aber momentan gehts mir wirklich gut und ich bin glücklich, dass ich mich wieder mehr auf meine Haarlänge konzentrieren kann und dass ich mich nicht mehr um Haarausfall sorgen muss.

Aus diesem Grund habe ich entschieden dieses Blog in die Welt zu rufen. Ich kann nur jedem empfehlen:
VERSUCHT ES MIT SEIFE!!!

Seid offen für neues. Manchmal sind die eigenartigsten Wege nicht die Schlechtesten. Falls das mal irgend jemand liest mit ähnlichen Problemen und ich konnte damit nur Einem weiterfelfen, war/ist das ganze Geschreibsel schon mal nicht um sonst und wenn ich früher gewußt hätte, was ich heute weiß, wär mein Leben um einiges entspannter gewesen... Und billiger!!!